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Branchencheck 2021: Maschinen- und Anlagenbau – Es geht bergauf

Deutschland ist das Land der Maschinenbauer. 217 Weltmarktführer produzieren in diesem Metier für eine globale Kundschaft. Das sind immerhin 2,5-mal mehr als in der urdeutschen Branche: der Automobilindustrie. Bei so vielen herausragenden Unternehmen muss man den Überblick behalten: unser Branchencheck für den Maschinen- und Anlagenbau.

Deutschland auf dem globalen Treppchen

Die Maschinen- und Anlagenproduzenten in Deutschland sind eine globale Marktmacht. Nur die Chinesen und Japaner produzieren in diesem Bereich mehr als die Deutschen (1). Das Rückgrat der heimischen Produktion sind mittelständische Unternehmen, die spezialisierte und komplexe Erzeugnisse herstellen.

Dabei war das Jahr 2019 ein höchst erfolgreiches. Die mehr als 6.600 Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus – mit zusammen mehr als einer Million Beschäftigten – erwirtschafteten rund 229 Milliarden Euro. Dann kam allerdings Corona, und natürlich ging die Pandemie auch an den Maschinen- und Anlagenbauern nicht spurlos vorüber.

Produktionszahlen in Corona-Zeiten – rauf und runter

Im August 2020 sank die Zahl der Auftragseingänge im Vergleich zum Vormonat um 14 Prozent (2). Um weitere zehn Prozent brachen sie im September 2020 ein. Zu einer erholsamen Stagnation kam es im Oktober 2020. Bis zum Februar 2021 ging es dann immer wieder rauf und runter. Im März 2021 kam schließlich die Erholung mit einem Plus von 29 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Danach wurden monatlich zwischen 37 und 72 Prozent mehr Aufträge erteilt.

Trotz der Erholung ist das Vor-Pandemie-Niveau noch nicht erreicht. Karl Haeusgen, neuer Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), sagte dem Handelsblatt: „Für nicht wenige Betriebe dürfte dieses Jahr im Schatten der Corona-Pandemie das schwierigste seit Jahrzehnten werden.“ Laut des Verbandes ist die Produktion 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent eingebrochen. Das ist besser, als viele Experten prognostizierten. Einige Maschinen- und Anlagenbauer hat es selbstverständlich deutlich härter als den Durchschnitt getroffen. Dazu zählen speziell jene, die sich auf die Automobil- und deren Zulieferindustrie spezialisiert haben. In der Corona-Krise brachen hier die Autoabsatzzahlen ein.

Was denken die Führungskräfte über die Zukunft der Branche?

Eine Befragung von Führungskräften des Branchenverbands zeigte keine übereinstimmende Einschätzung für die Zukunft. Es ergab sich vielmehr ein Dreiklang aus Pessimisten, Optimisten und Unentschlossenen.

Etwa 37 Prozent der befragten Führungskräfte in der deutschen Maschinenbauindustrie blicken auf die globale Wirtschaftslage in Hinblick auf die Zukunft eher pessimistisch. Im Gegensatz dazu erkennen 22 Prozent mehr als nur ein Licht am Ende des Tunnels und sind eher optimistisch gestimmt. 40 Prozent der befragten Führungskräfte gestanden ein, nicht als Orakel zu taugen und blieben unentschlossen.

Trotz dieser überwiegend skeptischen bis unentschlossenen Zukunftssicht hält die Branche weiter am hohen Stellenwert von innovationsfördernden Investitionen fest.

Investitionslust ist ungebrochen

Laut dem „Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau“ (VDMA) gaben die Unternehmen der Branche 2019 zusammen 8,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus. Statt hier zum Rotstift zu greifen, setzt man weiterhin auf Ideen und Manpower der Mitarbeiter. Laut einer Ifo-Konjunktur-Umfrage geben die Branchenvertreter trotz der Pandemie und ungeachtet sinkender Umsatzzahlen beinahe die gleiche Summe wie 2019 für die Erforschung und Entwicklung von Neuheiten aus.

Die Branche glaubt weiterhin an sich. Diesen – wenn auch vorsichtigen – Optimismus teilt auch VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers: „Nach dem dicken Produktions-Minus von zwölf Prozent im vergangenen Jahr haben wir uns eindeutig auf den Weg gemacht. Das passt zu unserer Prognose von plus sieben Prozent für das laufende Jahr. Das Vorkrisenniveau wird die Branche gleichwohl erst 2022 wieder erreichen.“

Deutsche Maschinen und Anlagen stark am internationalen Markt

Die Unternehmen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau bleiben indes auch in Zukunft stark vom Export abhängig, vor allem nach China und in die USA. Dort machen staatliche Investitionsprogramme der Wirtschaft Mut. Allerdings könnten pandemiebedingte Reisebeschränkungen auch hier noch einen Strich durch die Rechnung machen.

Für SCHOLPP ist der internationale Markt ein wichtiger Faktor. Schließlich ist das Unternehmen Experte für weltweite Verlagerung und Montage im Bereich Maschinen- und Anlagenbau. Auch für SCHOLPP stellen die aktuell eingeschränkten Reise- und damit Verlagerungsmöglichkeiten eine Herausforderung dar. Wie SCHOLPP sind in Deutschland 88 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer von den Reiseeinschränkungen auf der gesamten Welt betroffen. Vielfach sind es zudem unterbrochene Lieferketten, die das internationale sowie das nationale Geschäft erheblich einschränken.

Fazit:

Der Branchencheck für die Maschinen- und Anlagenbauer versprüht vorsichtig Optimismus. Denn hier sieht man Qualität, wohin man auch blickt. Trotz dessen, dass Umsatzeinbußen quer durch die Branche zu vermelden sind, halten die Unternehmen speziell am investitionsfreundlichen Forschungs- und Entwicklungskurs fest.

Klar ist aber, dass die heimischen Produkte Exportschlager sind. Dadurch kommt freilich die Abhängigkeit von ausländischen Märkten zustande. Speziell die Konjunkturprogramme in den USA und China können allerdings ein Katalysator für die Auftragszahlen der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer sein. Es geht damit wieder bergauf!

Quellen:

 

[1] [6] www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Branchenfokus/Industrie/branchenfokus-maschinen-und-anlagenbau.html [7] – 03.11.2021

[2] [8] de.statista.com/statistik/daten/studie/38693/umfrage/auftragseingang-im-maschinen–und-anlagenbau/ [2] – 03.11.2021