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Die EU-Halbleiterbranche – Erfolg durch Kooperation

145 Milliarden Euro, so viel will die Europäische Initiative im Bereich der Mikroprozessoren und Halbleitertechnologien investieren, um die EU-Halbleiterbranche auf Erfolgskurs zu bringen. Doch damit allein dürfte die Branche ihr Ziel nicht erreichen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der engen Kooperation mit Partnern inner- und außerhalb der Europäischen Union (EU).

Europa soll wieder das globale Zentrum der Halbleiterbranche werden. Das ist das erklärte Ziel der 19 Mitgliedsstaaten, die sich 2020 zur Halbleiterallianz zusammengeschlossen haben. Umgesetzt werden soll das Vorhaben mit 145 Milliarden Euro an Unterstützung sowie durch die Förderung von Kooperationen und Investitionen in die Entwicklung fortschrittlicher Herstellungs- und Verpackungstechnologien.

Dabei kommt die Initiative keinen Tag zu spät, verlieren die europäischen Halbleiterhersteller auf dem internationalen Markt doch seit geraumer Zeit immer mehr an Boden. Und der Trend scheint sich weiter gegen Europa zu entwickeln. Während die Investitionsausgaben der europäischen Halbleiterindustrie bei rund vier Prozent der weltweiten Ausgaben stagnieren, entfielen 2019 63 Prozent auf den asiatisch-pazifischen Raum. Angesichts dieses großen Rückstands könnte man nun in Versuchung geraten, das Halbleiter-Rennen für verloren zu erklären. Doch Europa hat auch Stärken, die zuversichtlich stimmen.

Wo Europa punkten kann

Trotz des geringen Investitionsanteils verfügt die EU über eine solide Basis im Bereich Herstellung, Forschung und Entwicklung von Technologien und anwendungsintegrierter Bauelemente, die für die Stärkung der europäischen Halbleiterbranche genutzt werden kann. Zusammen mit den entsprechenden Fachkräften bildet das eine gute Ausgangslage für die Skalierung einer wettbewerbsfähigen Industrie. Zu den wichtigen Produktionszentren in der EU gehören Österreich, Frankreich, Italien, Irland, die Niederlande und natürlich Deutschland, wo sich in Dresden mit dem neuen Bosch-Werk ein weiterer Halbleiter-Hotspot entwickelt.

SCHOLPP ist bereits seit der Erstansiedlung 1998 in Dresden aktiv und übernimmt mit dem Konzept Cleanroom Move-In© das Hook-up für internationale, namhafte Unternehmen. Lesen Sie mehr über die Leistungen und Erfahrungen in dieser Branche unter www.scholpp.de/reinraum [1].

Worauf es jetzt ankommt

Um langfristig wettbewerbsfähig zu werden, bedarf es indes einer breiteren Produktionsbasis mit entsprechender Rechen- sowie Speicherleistung und der Absicherung von Innovationen. In den fehlenden Kapazitäten der genannten Gebiete liegt indes eine der Schwächen der EU, die für die gesamte Industrie zum Risiko werden kann.

Da die meisten modernen Halbleiter in Taiwan und Südkorea produziert werden, ist die Gefahr einer zu großen Abhängigkeit von diesen Ländern hoch. Naturkatastrophen, Unfälle wie der im Suezkanal oder auch politisch-militärische Konflikte können internationale Lieferketten abrupt unterbrechen und bei Unternehmen, die auf Just-in-time-Produktion ausgerichtet sind, die Bänder stillstehen lassen.

Eine geringere Abhängigkeit von Nicht-EU-Unternehmen im Bereich der Halbleiter wäre dementsprechend nicht nur für die Halbleiterbranche von Vorteil, sondern auch für die Automobilindustrie und die Hersteller von Smartphones und Notebooks. Ein möglicher Lösungsansatz kann der Trend zum Reshoring sein – z.B. bei der Absicherung von Lieferketten. Als Profi in Sachen Rückverlagerung ist SCHOLPP hier für viele Unternehmen ein erfahrener Partner.

Wie die EU-Halbleiterinitiative helfen kann

Klares Ziel der Initiative muss es sein, die europäischen Halbleiterhersteller fit für den internationalen Wettbewerb zu machen. Dabei ist die Erhöhung der Investitionsausgaben in der EU ein klarer Gradmesser und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen. Da diese nicht über die nötigen Mittel verfügen, sind die 145 Milliarden Euro an staatlicher Unterstützung unabdingbar. Nur so kann der Anteil der EU an den Gesamtinvestitionen von derzeit vier Prozent substanziell wachsen.

Die Investitionen allein reichen jedoch nicht aus, um die europäischen Player zu einem global potenten Akteur zu machen. Ergänzend hierzu bedarf es eines abgestimmten Vorgehens der europäischen Chiphersteller und der Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen aus dem Nicht-EU-Ausland, um die Entwicklungszeiten für Technologien zu verkürzen und Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Gelingt das nicht, drohen die EU-Unternehmen trotz der geplanten Investitionen weiter hinter ihren Wettbewerbern aus Taiwan und Südkorea zurückzufallen.

Die finanzielle Unterstützung durch die EU und ihre Mitgliedsstaaten führt dementsprechend nur dann zum gewünschten Erfolg, wenn gleichzeitig ein Technologietransfer zwischen den Partnern inner- und außerhalb der EU stattfindet. Nur so kann die Halbleiterindustrie in der Europäischen Union zu einem Global Player werden und dazu beitragen, den Wohlstand und die Innovationskraft des Kontinents zu sichern.