Das Themenportal der SCHOLPP Gruppe

- bewegend - https://bewegend.scholpp.de -

Digitalisierung und Retrofit – Umzug in die Zukunft

In Zeiten der Digitalisierung sind Maschinenumzüge längst keine rein analogen Vorgänge mehr. Mit den Möglichkeiten der Retrofit-Verlagerung können Unternehmen eine anstehende Produktionsverlagerung nutzen, um ihre Anlagen fit zu machen für die Möglichkeiten einer digitalen Welt.

Die Bedeutung von Digitalisierung

Mit dem zunehmenden Einsatz vernetzter, digitalisierter und automatisierter Technologien findet derzeit eine weitere industrielle Revolution statt. Für die Industrie, ob in der Fahrzeugkonstruktion, im Maschinenbau oder dem Transportwesen, trägt diese Revolution den Namen Industrie 4.0. Der Kern dieser Industrie sind zwei fundamentale Entwicklungen: Vernetzung und Selbststeuerung.

Mit vernetzten Systemen wird es möglich, Daten und Informationen intelligent auszutauschen und schnell auf neue Entwicklungen zu reagieren. In der Industrie 4.0 werden deswegen alle Maschinen und die von ihnen produzierten Güter mit Sensoren ausgerüstet sein. Der Vorteil: Sie kommunizieren kontinuierlich miteinander und optimieren ihre Abläufe fortlaufend selbst. Doch damit nicht genug: Neben der Produktion werden auch Vertrieb, Entwicklung, sogar Kunden und Lieferanten in die vernetzte Welt eingebunden.

Was sich hinter dem Begriff Retrofit verbirgt

Um den Anschluss an eine sich digitalisierende Welt nicht zu verpassen, sollten Unternehmen eine Verlagerung unbedingt dazu nutzen, vorhandene Anlagen, Prozesse und Betriebsmittel zu modernisieren und beispielsweise mit neuen Sensoren fit zu machen -das zeichnet die digitale Komponente des Retrofits vor allem aus. Durch diese nachträgliche Digitalisierung lassen sich etwa die Auslastung und die Wartung von Anlagen optimieren und auf neue Anforderungen für kommende Produktionsprozesse vorbereiten.

Die drei Phasen der Verlagerung und des begleitenden digitalen Retrofits

Phase 1 – Planung

Das ist die wichtigste Phase: – in ihr verschaffen sich die Retrofit-Spezialisten einen Eindruck davon, welche Termine gesetzt sind und was physisch und auf Prozessebene zu verlagern ist. Auf dieser Basis erfolgen die anschließenden notwendigen Schritte. Benjamin Bielefeld, Innovationsmanager des SCHOLPP-Partners Hörmann Rawema Engineering & Consulting GmbH, erzählt: „Heute läuft niemand mehr mit Maßband und Meterstab durch die Werkshallen. Wir vermessen die Maschinen mit einem 3D-Laserscan und modellieren auf dieser Grundlage ein 3D-Model, an dem wir uns z.B. bei der Positionierung der Anlage am neuen Standort orientieren.“

Das ist indes nur die physische Komponente. Der analytische Blick gilt ebenso der detailtiefen Abbildung der kaufmännischen Abwicklung, der Arbeitssituation, der Reihenfolge und der Optimierung der Produktionsprozesse mit allen dazugehörigen Parametern und der sinnvollen Nachrüstung mit Sensoren. Insbesondere eine mit Augenmaß herbeigeführte Balance zwischen Investitionskosten und Betriebskosten ist hier besonders wichtig, denn konkurrierende Ziele sind oftmals der Grund für Planungsfehler. Je später diese entdeckt werden, desto teurer wird ihre Korrektur. Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist ein berüchtigtes Beispiel hierfür. Umso wesentlicher ist der “Total Cost of Ownership”-Faktor, der bei Verlagerungen oftmals vernachlässigt wird.

Phase 2 – Verlagerung

Ist die Planungsphase schließlich abgeschlossen, geht es an die Umsetzung. Maschinen und Anlagen werden fachkundig demontiert, sicher transportiert und zwischengelagert und bei Bedarf durch Instandhaltungsmaßnahmen für ihre erneute langfristige Nutzung vorbereitet. Begleitet werden die verschiedenen Schritte der Verlagerung durch ein fortlaufendes Controlling der relevanten Parameter (Cost, Time, Quality). Dieses garantiert, dass die Dinge, die zuerst vorhanden sein müssen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, sowie das Kosten und Qualitätsparameter im geplanten Bereich bleiben. Während dieser Phase können auch erste Ertüchtigungsmaßnahmen, z. B. neue Sensorik, neue steuernde Systeme, angepasste Prozesse, implementiert werden.

Phase 3 – Abschluss

Vor Ort gilt es dann, alle Anlagen, IT-Systeme und Medien, sprich die gesamte Infrastruktur, so einzurichten, dass die Produktion schnell anlaufen kann. Retrofit ist dann ein Erfolg, wenn ein gleichwertiger Betrieb gewährleistet ist und signifikante Verbesserungspotenziale realisiert werden konnten. „Mit Retrofit machen wir Black Boxes zu White Boxes“, erklärt Benjamin Bielefeld, „denn mit den von uns installierten Sensoren und den sich daraus ergebenden digitalen Auswertungsmöglichkeiten gelingt es unseren Kunden oft, Prozessparameter zu beeinflussen, die vorher überhaupt nicht messbar bzw. bekannt waren.“

Das Vertrauen zwischen dem Auftraggeber und dem externen Dienstleister für die Verlagerung und ein gemeinsames Ziel sind deswegen eine essenzielle Basis während aller drei Phasen. Das unternehmerische Ziel kann dabei durchaus verschiedene Aspekte beinhalten. Die Umstellung von Diesel-Gabelstaplern auf Elektrostapler spart beispielsweise nicht nur Kosten, sondern ist auch ein energiesparender Beitrag zum Umweltschutz. So wird eine Verlagerung zur unternehmerischen Frischzellenkur.