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Druckmaschinenmontage: Tetris am Nadelöhr

Für die „Lausitzer Rundschau“ baute  SCHOLPP eine Colora-Druckmaschine in Oranienburg ab – für die Remontage am neuen Standort in Cottbus. Ein herausforderndes Projekt, bei dem die Industriemontage-Profis tief in die Hebetechnik-Trickkiste greifen mussten.

Das Sprichwort „Man trifft sich immer zweimal im Leben“ gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Maschinen, wie Jörg Kellner jüngst bei einem Projekt für die „Lausitzer Rundschau“ feststellte. Der erfahrene Niederlassungsleiter und zuständige Projektleiter staunte nicht schlecht, als er erkannte, dass die imposante Druckmaschine SCHOLPP bestens bekannt war. Über zehn Jahre ist es her, dass SCHOLPP die Maschine für ein Zeitungsunternehmen am Standort in Oranienburg montierte. Nun lautete der Auftrag, die 200 Tonnen schwere und acht Meter hohe Druckmaschine abzubauen, zum Standort nach Cottbus zu transportieren und dort dann zum zweiten Mal zu montieren.

Zwischen Retrofit und Demontage

Bevor SCHOLPP allerdings mit der Demontage beginnen konnte, wurde bei der alten Druckmaschine ein Retrofit durchgeführt. Um Effizienz und Leistung zu steigern, wurde sie auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Dazu musste die alte Elektronik ausgetauscht und die Presse mit Updates neu konfiguriert werden. Erst als das erledigt war, konnte das Team mit der Demontage beginnen.

Schon am Demontageort war es ziemlich eng. Die Antwort auf die äußerst begrenzten Raumverhältnisse in der Druckerei war ein spezieller Großkran, mit einem ein- und ausfahrbaren Hubmast – und das bei einer Traglast von mehr als 30 Tonnen. „Es war teilweise so eng, dass zwischen den Maschinenkomponenten und der Decke nur wenige Millimeter lagen“, erinnert sich Jörg Kellner.

Entsprechend viel Fingerspitzengefühl war bei der Demontage und Ausbringung der Maschinen gefragt. Fünf Wochen später rollten schließlich elf mit Maschinenteilen und Material voll beladene Lkw über die mehr als 160 Kilometer, die zwischen den beiden brandenburgischen Städten liegen.

Baustress durch Colora

In Cottbus liefen derweil die Vorbereitungen für Einbringung und Montage der neuen Colora-Druckmaschine. Die Maschine durch das reguläre Tor oder die Seitenöffnungen einzubringen, war unmöglich. Eine andere Lösung musste her und so wurde das Hallendach am bisherigen Papierlager umgebaut und mit einer Haube zum Öffnen versehen, um die Maschinen darüber in die Halle einzuheben. Zur Stabilisierung wurden mehrere vertikale Säulen und Querträger gesetzt. „Eine Produktionshalle wird häufig so konzipiert, dass in ihr alle Maschinen Platz haben und danach nicht mehr bewegt werden“, erklärt Jörg Kellner. „In diesem ganz konkreten Fall war es jedoch genau umgekehrt. Hier mussten wir uns mit den bestehenden Bedingungen und Produktionsanlagen arrangieren und eine Lösung für die Einbringung finden.“

Doch nicht nur die baulichen Herausforderungen verzögerten den Projektplan. Aufgrund von anhaltendem Starkfrost wurden die Arbeiten zwei Wochen unterbrochen. Das hatte unter anderem zur Folge, dass kurzfristig Zwischenlager für Maschinen und Material aller beteiligten Unternehmen gefunden werden mussten. Auch das gehört zum Projektgeschäft.

Schließlich wurde der Zeitplan neu strukturiert. In den regelmäßigen Baustellen-Meetings brachte man sich hierbei stets auf den neuesten Stand und besprach Anpassungen. Das war besonders wichtig, weil neben SCHOLPP mehr als 50 andere Firmen am Projekt beteiligt und teilweise zeitgleich im Medienhaus der „Lausitzer Rundschau“ im Einsatz waren. „Wir waren über jeden einzelnen Schritt informiert“, betont Jörg Kellner. So gab es final keine Probleme bei der Projektrealisierung – das galt natürlich auch für die Einbringung und Montage der Colora.

Alte Maschine, neuer Standort

Mithilfe eines Großkrans fanden die einzelnen Komponenten der Druckmaschine fliegend ihren Weg in die Halle. „Wir haben quasi Tetris an einem Nadelöhr gespielt“, zieht Projektleiter Kellner einen passenden Vergleich. Wie schon bei der Demontage in Oranienburg erforderten die beengten Platzverhältnisse millimetergenaue Arbeit – und auch hier kam keine gewöhnliche Hebetechnik in Frage.

Stattdessen musste SCHOLPP erneut in die Trickkiste greifen. Mit einem Minikran, der wegen seines Aussehens gern auch als „Raupe“ bezeichnet wird, fanden die schweren Maschinenkomponenten schließlich innerhalb der Montagehalle ihren Platz. Dabei schlüpfte Andreas Rauch, der mittlerweile bei SCHOLPP als Projektleiter arbeitet, noch einmal in die Rolle des Monteurs. „Er wusste genau, wie man mit der Raupe umgehen muss“, findet Jörg Kellner lobende Worte für dieses kurzfristige Comeback seines Kollegen.

Parallel zur Erbringung der Druckmaschine fand der Einbau von neuen Klima- und Lüftungsanlagen statt und auch die Produktion am Cottbuser Standort sollte weiterlaufen. Relevante Zugänge und Bereiche für Mitarbeiter und Material mussten während der Arbeiten freigehalten werden. „Trotz des überschaubaren Umfangs bot das Projekt allerhand spannende Herausforderungen, die es in solch einer konkreten Konstellation eher selten gibt“, resümiert Jörg Kellner und ergänzt: „Für die erfolgreiche Realisierung des Auftrags waren die regelmäßige Kommunikation sowie die gegenseitige Rücksichtnahme aufeinander wichtig.“ Ob am Ende nicht nur alles gut, sondern auch aller guten Dinge drei sein werden und der SCHOLPP-Projektleiter die Colora-Druckmaschine noch ein weiteres Mal an den Haken bekommt, steht indes in den Sternen der „Lausitzer Rundschau.“