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ROBOT-Fahrwerk: der Zielfahrer

Die einzelnen Komponenten und Bauteile einer Druckmaschine sind schwer. So bringen Anleger, Druckwerke, Lackwerk und Bogenausleger ein Gesamtgewicht von fast 170 Tonnen auf die Waage. Beeindruckend sind auch die Maße vieler Druckmaschinen: 24 Meter lang, 6 Meter breit und 4 Meter hoch. Um alle Komponenten sicher zum finalen Ort zu transportieren, arbeitet SCHOLPP u.a. mit dem Transportsystem ROBOT-40. Dieses besteht aus zwei Bestandteilen: dem steuerbaren Vorderteil, das mit Elektronik und Motorantrieb ausgestattet ist, und dem Nachläufer mit Rädern und starrem Fahrwerk

Seine Premiere erlebte das Transportsystem ROBOT-40 bei der Einbringung und Montage von Druckmaschinen für einen namhaften deutschen Druckmaschinenbauer. „Für diesen Maschinenhersteller bewegen wir pro Auftrag zwischen vier und zwölf verschieden schwere Bauteile. Die Teile werden einzeln und nach festgelegter Reihenfolge mit dem ROBOT durch die Halle zum Ziel gefahren“, beschreibt Stefan Creutzburg aus der Materialwirtschaft in Erfurt das Vorgehen. Sobald das erste Bauteil montiert wird, befindet sich das zweite bereits auf dem Weg. Wegen der engen Platzverhältnisse in den Hallen ist in der Regel immer nur ein ROBOT-40 im Einsatz.

Fahren und Lenken wie im Auto

Damit dieses besondere Fahrwerk seinen innerbetrieblichen Dienst starten kann, muss die zu transportierende Last mit einem Maximalgewicht von 40 Tonnen mindestens 26 Zentimeter angehoben werden. Alternativ kann sie von einem Autokran oder Hubgerüst punktgenau abgesetzt werden. Anschließend fährt das SCHOLPP-Team die Last an den gewünschten Ort und platziert sie dort.

Der ROBOT-40 ist flexibel und universell einsetzbar, da er mit der schweren Last um Kurven und auch rückwärtsfahren kann. Das Steuergerät befindet sich in der Regel vorn und wird nur in besonderen Fällen hinten positioniert. Stefan Creutzburg zieht hierfür einen einfachen Vergleich heran: „Im Grunde genommen funktioniert der ROBOT-40 wie ein Auto, bei dem auch vorn gelenkt wird.“ Und was ist der größte Pluspunkt für seinen effizienten Einsatz? „Ganz klar: die Möglichkeit, gleichzeitig fahren und lenken zu können,“ so Creutzburg.

Navigation unterm Hallendach

Der Bediener, welcher den ROBOT-40 über eine tragbare Funksteuerung navigiert, kann jede Bewegung genau beobachten. „Der Fahrer eines Staplers muss immer erst aussteigen, um zu schauen, ob alles passt“, erklärt Stefan Creutzburg. „Beim ROBOT-40 kann der Mitarbeiter dahinter, daneben und davor laufen. Er hat also somit immer alles bestens im Blick.“ Mittels zweier Kipphebel legt der Bediener die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt fest und kann zudem zwischen zwei Fahrtgeschwindigkeiten bestimmen. Die Tiere Hase und Schildkröte auf der Steuerung verbildlichen dabei den Modus der Geschwindigkeit. „Bei Leerfahrten wird auf den Hasen in Schrittgeschwindigkeit geschaltet, bei Lastfahrten ist die Schildkröte unterwegs,“ so Creutzburg. Dementsprechend selten ist der ROBOT-40 in Dauerbetrieb, sodass er mit den eingebauten Lithium-Ionen-Akkus bis zu sechs Stunden durchhalten kann.

Im Einsatz ist der ROBOT-40 hauptsächlich innerbetrieblich, denn die empfindliche Elektrik muss gegen Regen, Wind und sonstige Wettereinflüsse geschützt werden. Außerdem werden für den Transport möglichst glatte, ebene Flächen benötigt. Über Querfugen, Steine, Bodenwellen, Absätze und andere Unebenheiten kann sich der ROBOT-40 nicht bewegen, im schlimmsten Fall kippt die Last. „Wenn Wetter und Bodenbeschaffenheit stimmen, ist der Einsatz auch außerhalb denkbar. Das ist allerdings eher die Ausnahme als die Regel“, hält Creutzburg fest.

Nach der Theorie ist vor der Praxis

SCHOLPP hat mittlerweile drei ROBOT-Fahrwerke im Einsatz – zwei große Modelle für das Bewegen von bis zu 40 Tonnen und ein kleineres für bis zu 20 Tonnen. Am Standort in Erfurt steht für Schulungen ein ROBOT-40 für die Theorie und Praxis zur Verfügung. „Um auf Baustellen dieses Flurförderfahrzeug bedienen zu dürfen, müssen SCHOLPP-Mitarbeiter erst an einer Schulung in unserer Akademie teilnehmen“, erklärt Stefan Creutzburg. Ansonsten ist der ROBOT-40 deutschlandweit für SCHOLPP unterwegs. Steht ein Projekt an, werden die beiden Komponenten in eine Transportkiste gepackt und auf die Reise zum Kundenprojekt geschickt. Um Schäden oder Mängel nach der Rückgabe umgehend zu erkennen, inspiziert SCHOLPP den ROBOT-40 nach jedem Einsatz. Eine kleine Testfahrt zeigt beispielsweise, ob die Räder noch in einem einwandfreien Zustand sind. „Es reicht schon aus, durch Ölspuren oder über kleine Steine und Schrauben zu fahren“, benennt Stefan Creutzburg drei mögliche Ursachen für Reifenverschleiß. Neben diesen situativen Überprüfungen werden die Fahrzeuge einmal im Jahr entsprechend den gesetzlich geltenden Vorschriften zur Unfallverhütung geprüft. So kann auch zukünftig das Transportsystem ROBOT-40 Druckmaschinen und andere Schwergewichte innerbetrieblich sicher an ihr gewünschtes Ziel bringen.