Müll ist eine verlorene Ressource – besonders wenn er aus hochwertigem Kunststoff besteht. Aus einer einfachen Plastiktüte lässt sich durch Recycling ein Designmöbelstück, frische Kleidung oder eine neue Verpackung fertigen. Guter Gedanke – doch leider landen pro Jahr immer noch acht Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren. Ökologisch und ökonomisch ein Problem, das Lösungen erfordert.

Plastik ist ein unglaublich vielseitiger Werkstoff. Der Kunststoff ist formbar, leicht, günstig, widerstandsfähig und hygienisch. Kein Wunder also, dass Kunststoffe in unserem Leben allgegenwärtig sind und der Bedarf an Plastikprodukten nicht nachlässt. In den 1950er Jahren wurden weltweit reichlich 1,5 Millionen Tonnen Plastik produziert, 2020 waren es bereits jährlich 367 Millionen Tonnen – ein Niveau, auf dem wir uns auch heute noch befinden. Bis die 400-Millionen-Marke geknackt wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit.

In der Regel wird jede verwendete Tonne Kunststoff nach der Produktlebensspanne entweder entsorgt oder wiederverwendet. Laut „Plastikatlas 2019“ werden in Deutschland nur 16 Prozent des Plastikmülls überhaupt recycelt. Der Rest landet entweder in Verbrennungsöfen oder wird ins Ausland verschifft. Allein in Europa entstehen auf diese Weise pro Jahr 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle.

Kunststoff heißt Rohstoff

Erdöl und Erdgas sind auch deshalb wertvolle Rohstoffe, weil sie endlich sind. Beide Rohstoffe werden aber auch heute noch zum Beispiel für die Produktion von Einkaufstüten aus Polyethylen verwendet. Laut Umweltbundesamt wird aus einem Kilogramm Erdöl rund ein halbes Kilogramm Polyethylen gewonnen. Zur Produktion einer Tüte werden aber auch Erdgas sowie weitere Energieträger verwendet. Laut des Amtes kann man somit in einem Verhältnis von 2 zu 1 rechnen. Das heißt: Für eine 20 Gramm schwere Einkaufstüte werden 40 Gramm Erdöl verbraucht.

Viele Branchen denken um

Das Problem ist also die Entsorgung, nicht der Kunststoff per se. Zwei Beispiele aus dem Alltag zeigen, wie wertvoll Kunstsoff eigentlich ist: Die Verpackungsbranche verwendet ihn, um Nahrungsmittelabfälle zu reduzieren, indem sie sie mit kompostierbarer Folie länger haltbar macht. In der Medizin werden überlebenswichtige Blutkonserven mit Kunststoffblutbeuteln länger haltbar gemacht. Auch in der Elektronik- und Automobilindustrie kommt er häufig zum Einsatz. Daher ist die Wiederverwertung ein notwendiger Schritt, um zukünftig den Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe voranzutreiben.

Recycling ohne Grenzen

Doch was genau bedeutet Kunststoffkreislauf? Kurzum: Kunststoffkreislauf ist Recycling. Statt immer wieder viel Aufwand und Energie in den Abbau und die Förderung von Rohstoffen zu investieren, werden Kunststoffabfälle recycelt und die wiederaufbereiteten Produkte einem neuen Zweck zugeführt. Zudem ist eine erneute Verwendung mittelfristig kosteneffizienter. Denn an Stelle von Entsorgungskosten richtet sich der Fokus auf den Werterhalt – eine Entwicklung, die bei Industrie und Gewerbe auf großes Interesse stößt.

Eine potentielle Lösung dafür stellt HydroPRS (Hydrothermal Plastic Recycling Solution) dar, die aus der Kooperation zwischen dem britischen Unternehmen Mura Technology und der Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH hervorgegangen ist. Mit diesem innovativen Verfahren für chemisches Recycling lassen sich außerdem CO2 einsparen sowie der ökologische Fußabdruck verkleinern. Insgesamt bietet diese Technologie sehr großes Potential, um den Kunststoffkreislauf nachhaltig zu schließen.

Einsatz im Namen der Natur

Unternehmen werden sich diesen ökologischen Entwicklungen anpassen. Denn die Wiedergewinnung von Kunststoffen verändert den Kunststoffmaschinenbau signifikant. Aspekte wie Effizienz, Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnen an Bedeutung. Mit neuen Innovationen sowie Maschinen und Anlagen können Kunststoffanbieter die Fertigung wesentlich flexibler aufstellen – und SCHOLPP kann hier unterstützen. Unsere Flotte bringt Maschinen und Anlagen von A nach B, und Neumontagen sowie innerbetrieblichen Umstrukturierungen unterstützen wir mit unserem Knowhow und unserer Kompetenz.

 

Quellen: