Beim Einbringen gewaltiger Maschinen in Produktionshallen können Hindernisse auftreten, die auf den ersten Blick gar nicht als solches erscheinen. Damit das reibungslos gelingt, sind Experten gefragt, die Fahrtwege, Toröffnungen oder mögliche Höhenunterschiede genauestens im Blick haben.

Gerade im industriellen Bereich sind die Werkhallen zwar groß, doch Toröffnungen reichen für die Dimensionen der einzubringenden Maschinen häufig nicht aus. Der Transport von Maschinen in höher liegende Geschosse oder das Einbringen über das Dach kann ebenfalls zur Herausforderung werden. Und auch nach der Einbringung in eine Werkhalle können weitere Hindernisse auf dem Weg zum eigentlichen Standort auftreten. Auch müssen Maschinen häufig auf spezielle Fundamente oder in Ölwannen gesetzt werden, wobei es hier Höhenunterschiede zu beachten gilt. Dafür benötigt es Spezialtechnik und das passende Know-how.

Bevor es losgeht: Die Bestandsaufnahme.

Vor jeder Maschinenbewegung oder -montage steht die detaillierte Vorbereitung des Projektes. Hier sollten Experten wie SCHOLPP und fachkundige Mitarbeiter des Kunden unbedingt zusammenarbeiten. Dabei werden die möglichen Umsetzungsoptionen unter Berücksichtigung einer ganzen Reihe von Faktoren geprüft wie beispielsweise:

  • Anforderungen am Montageort
  • Zeitfenster
  • Budget
  • Sicherheitsanforderungen
  • Eigenschaften des Transportguts (Maße, Gewicht, Lastenaufnahme, Empfindlichkeit)
  • Simulation von Fahrwegen
  • grafische Darstellung der Montageabläufe
  • branchenspezifische Anforderungen (z. B. Reinräume)
  • kaufmännische Bedingungen (z.B. Haftung und Versicherungsbedingungen)

Nach der Aufnahme aller Anforderungen beginnt die Planung für das Vorhaben. Dafür setzen sich Projektleiter, Montageplaner und Konstrukteure zusammen und gehen gemeinsam die Abläufe und Schnittstellen durch. Das Ergebnis ist eine umfangreiche und detaillierte Planung, bei der alle Beteiligten genau wissen, wann und wie gehandelt werden muss.

Das erste große Hindernis beim Move-in: Die Torhöhe

Gute Planung lässt sich sehr schnell daran erkennen, ob nach dem Abladen die Höhe des Eingangstores noch ein Hindernis darstellt oder ob dafür bereits eine Lösung gefunden wurde.

Zur Prüfung der Maße des Eingangstores in Relation zum Transportgut gehört auch die Prüfung der Bodenlast. Normalerweise werden die Anlagen mit dem Lkw angeliefert: Selbst wenn die Toröffnung eine direkte Einfahrt mit dem Transportfahrzeug ermöglicht, ist noch nicht sicher, ob der Boden dem Gewicht des Lkw mitsamt dem Transportgut standhalten kann. Auch diese Fragen müssen vorab geklärt und gegebenenfalls Alternativlösungen bedacht werden, falls die Standardlösungen nicht umsetzbar sind. Mögliche Ansätze könnten sein: die Entfernung von Toren oder Wänden, der temporäre Rückbau von Medienleitungen in den Transport- oder Arbeitsbereichen oder die Schaffung von Stellflächen für die eingesetzte Technik, die den Anforderungen an die Belastbarkeit gerecht werden.

Die Planungen gehen stets direkt in den nächsten Schritt über: Wie kommt das Transportgut weiter zur finalen Position? Das hat einen entscheidenden Einfluss darauf, auf welche Art der Einbringung zurückgegriffen wird. Denn wenn der Weg zwischen Tor und finaler Position aufgrund unüberbrückbarer Hindernisse versperrt ist, hat selbst die cleverste Lösung zur Überwindung limitierter Torhöhen ihre Grenzen.  Ist dies der Fall, planen die Experten von SCHOLPP gleich von Anfang an mit Alternativlösungen, welche eine Einbringung etwa mittels Kran über das Obergeschoss oder Dach zulassen.

Die Alternative: Einbringung über das Dach oder die Fassade

Genau wie bei ebenerdigen Toröffnungen gilt bei Einbringungen über Dachöffnungen, die Maße vorher zu prüfen und den Hub sorgfältig zu planen. Anschließend kommt in der Regel ein Kran zum Einsatz. Hierfür gibt es verschiedene Krantypen, die je nach Anforderungen des Hebegutes, des Entladeortes und der Hallenhöhe ausgewählt werden. Im Idealfall gelingt die Einbringung direkt mit dem Kran über die vorgesehene Dachöffnung. Dafür muss aber in die Bausubstanz und manchmal auch Statik der Halle eingegriffen werden. Das ist nicht ohne Risiko.

Es gibt jedoch auch charmantere Alternativen für Einbringungen ins Obergeschoss. Eine Lösung könnte sein, Fassadenelemente am Gebäude zu entfernen, um damit eine Öffnung für die Maschinen zu schaffen. Dabei wird das Hebegut auf einer Plattform („Fliegender Teppich“) bewegt, die von einem Kran an die Öffnung in der Fassade herangehoben wird.

Diese Technik ist vor allem bei einer kleineren Anzahl an Maschinen sinnvoll. Bei größeren Stückzahlen und über einen längeren Projektzeitraum empfiehlt es sich, ein Portal fest im unmittelbaren Bereich an der Halle zu installieren. Dieses fungiert als temporärer Lastenaufzug und kann durch die Kombination verschiedener Hebetechnik-Komponenten individuell an die Bedingungen vor Ort angepasst werden. Voraussetzung dafür ist ausreichend Fläche in diesem Bereich für den Aufbau. Mit einem cleveren Aufbau können so aber auch Transportwege für den Werkverkehr freibleiben.

Auf dem Transportweg: Hindernisse in der Werkhalle

Auch innerhalb der Werkhallen können auf dem Transportweg zum finalen Standplatz weitere gebäude- oder produktionsbedingte Einschränkungen auftreten. Dazu gehören die Raumverhältnisse, weitere Tore, zu niedrige Decken, tief verlaufenden Medienzuleitungen (Lüftungskanäle oder Rohre) oder Niveauunterschiede innerhalb der Produktionsbereiche (z.B. Stufen, Schwellen oder Rampen) oder mal nichts, wie z.B. eine Grube. Aber auch die Belastbarkeit des Bodens auf dem gesamten Transportweg kann zum Hindernis werden. Konkret prüfen die Planer von SCHOLPP unter anderem folgende Punkte:

  • Maße auf dem Transportweg
  • Bodenbelastung
  • Bodenqualität (z.B. Tauglichkeit für Fahrwerke oder Luftkissentechnik bei erschütterungsfreiem Transport)
  • Radien (Manövrierbereiche und Kurven)
  • Schwenkbereiche von Mobilkränen

Für diese speziellen Anforderungen setzt SCHOLPP auf erprobte Spezialtechnik. Dazu gehören Transportrollen, Hubgerüste oder Schwerlastfahrwerke. Im Fall von limitierten Bodenbelastbarkeiten, z.B. durch Hohlräume oder Kanalabdeckungen, können die Lasten etwa mittels Stahlplatten verteilt oder der Untergrund durch Stützen abgesichert werden.

Die große Kür: Zum finalen Aufstellungsort

Eine gelungene Einbringung wird bei SCHOLPP mit einer exakten Positionierung und Ausrichtung am gewünschten Standort in der Werkhalle abgeschlossen. Auch hierbei sind nicht selten Höhenunterschiede zu überwinden, etwa wenn die Maschine auf Fundamente oder Podeste bzw. in Gruben oder Ölwannen gesetzt werden muss. Damit das gelingt, kommen Mobil- bzw. Hallenkrane oder Hubgerüste zum Einsatz, um die Maschine gegebenenfalls zu drehen oder zu kippen. Zur genauen Positionierung greift SCHOLPP auf Dämpfungs- oder Nivellierelemente zurück.

Im Normalfall werden Maschinen auf ebenerdigem Bodenniveau abgesetzt. Wenn aber auch hier Höhenunterschiede auftreten, sind Speziallösungen notwendig, wie beispielsweise:

  • Absenken in eine Grube: in der Metallbearbeitung und der Schwerindustrie.
  • Positionieren über einer Ölwanne: zum Umweltschutz bei CNC-Maschinen.
  • Heben auf Fundamente: Aufstellen von Komponenten auf speziellen Podesten oder Zwischengeschossen in der Energietechnik, Verfahrensindustrie oder der Anlagentechnik.

Nach dem Absetzen müssen die Anlagen teilweise bis auf hundertstel Millimeter ausgerichtet werden, um auch den exaktesten Vorgaben gerecht zu werden. Sitzt dann alles perfekt, kümmert sich das Team um die Medienanschlüsse und bereitet die Inbetriebnahme vor. Dank jahrzehntelanger Erfahrung und höchster Präzision bei der Planung und Umsetzung ist SCHOLPP in der Position, eine fachgerechte wie pünktliche Durchführung auch kompliziertester Einbringungen zu garantieren.

Was Sie zusätzlich beim Bewegen von Maschinen beachten sollten, lesen Sie in unserem Beitrag 12 Tipps für Ihren Maschinentransport.