Die Wahl eines Transportfahrwerkes ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Erst wenn diese eindeutig definiert sind, kann die finale Entscheidung getroffen werden. Zumeist gibt es für pro Montageleistung auch nur eine Fahrwerk-Lösung.

Eine großvolumige und schwere Maschine soll mit einem Transportfahrwerk in eine Halle befördert werden. Dieses besteht aus Rollen und einer Auflageplatte und ist vergleichbar mit einem Möbelroller. Bevor sich SCHOLPP auf ein Fahrwerk finale festlegt, müssen im Vorfeld folgende fünf Punkte beantwortet werden.

Die Kunst des Manövrierens: Die 5 Schritte der Fahrwerk-Bestimmung

 

  1. Tragfähigkeit & Baugröße der Fahrwerke sowie die Eignung für das Transportgut

Die Maschineneigenschaften – also die Maße und das Gewicht – lassen sich schnell in Erfahrung bringen. Doch nicht nur Maschinen haben spezifische Eigenschaften, gleiches gilt auch für ein Fahrwerk. Die zwei wichtigsten sind seine Tragfähigkeit und Baugröße. Weiterhin muss die Frage beantwortet werden, ob das Fahrwerk für den angedachten Transport überhaupt geeignet ist. Bei der Planung muss beispielsweise ebenfalls geklärt werden, wie Fahrwerk und Maschine bei der finalen Positionierung wieder voneinander getrennt werden. Im Außenbereich kann das problemlos ein Mobilkran übernehmen, in der Halle muss jedoch eine andere Lösung gefunden werden.

  1. Bodenbelastung

Dazu spielt die Bodenbelastung bei der Fahrwerk-Bestimmung eine elementare Rolle. Um darunter liegende Kabel und Kanäle nicht zu beschädigen, verwendet SCHOLPP Stahlbleche als Hilfsmittel. Öffentliche Gebäude sind oft mit Fliesen oder Naturstein ausgelegt. Um beim Transport mit einem Fahrwerk keine Spuren zu hinterlassen, arbeitet SCHOLPP auch hier mit Schutzmaterial.

  1. Reinigung der Fahrwege für sicheres und leichtes Fahren

Wer Verschleißerscheinungen bei Fahrwerken vermeiden will, sollte den Untergrund vor dem Transport genau unter die Lupe nehmen. Denn ist er nicht eben und sauber, können schon kleine Steine oder Späne für Probleme sorgen. Sie bremsen nicht nur das Fahrwerk aus, sondern ruinieren auch die Rollen. Mit der Folge, dass diese ausgetauscht werden müssen und damit zu einem Kostenfaktor werden. „Bei fachgerechter Anwendung fällt die Abnutzung recht gering aus. Deshalb halten Fahrwerke sehr lang“, weiß Matthias Liebsch.

  1. Ladungssicherung

Unabhängig von der Bodenbelastung und -beschaffenheit ist es wichtig, Maschinen immer ordnungsgemäß zu sichern, um ein (Um-)Kippen zu verhindern. Diesbezüglich müssen die SCHOLPP-Experten ermitteln, wo die einzelnen Fahrwerke am Transportgut befestigt werden können, um dieses zum einen stabil zu transportieren und zum anderen nicht zu beschädigen. Die hängt gleichfalls vom Masseschwerpunkt der Maschine ab. Denn die Verteilung der Masse ist in der Regel nicht homogen. „Man darf sich nicht von der Optik blenden lassen“, betont Matthias Liebsch, der bei SCHOLPP für die Planung und Konstruktion verantwortlich ist, und verweist auf Dreh- und Fräsmaschinen sowie Pressen. Der Fahrwerk-Fahrweg sollte so kurz wie möglich gehalten werden.

  1. Antriebsart & Selbstlaufsicherung

Fahrwerke sind mit einer Geschwindigkeit von 2 Km/h unterwegs. Was recht langsam klingt, reicht in der Praxis vollkommen aus, um schwere Lasten zu transportieren. „Bei einer zu hohen Geschwindigkeit wirken besonders in Kurven Fliehkräfte, wodurch die Gefahr besteht, dass die Maschine kippt und damit beschädigt wird“, erläutert Matthias Liebsch den Vorteil der langsamen Geschwindigkeit. Diese ist sowohl an die beengten Rahmenbedingungen vor und in der Halle sowie die Zugangsmöglichkeiten und potenzielle Schwenkbereiche angepasst. SCHOLPP-Mitarbeitern stehen oft nur wenige Millimeter für die „Kunst des Manövrierens“ zur Verfügung – und das gilt gleichermaßen für die Ein- und Ausbringung.

Unabhängig der gewählten Antriebsart – ob Stapler, Industriemotor, Seilwinde bzw. Kettenzug oder einfach nur mittels Muskelkraft – ist der Selbstlauf während der gesamten Wegstrecke stets zu sichern.

Besondere Fahrwerke für besondere Anlässe

SCHOLPP kann auf einen umfangreichen „Standardfuhrpark“ zurückgreifen. Die Fahrwerkauswahl setzt sich dabei aus Kassetten mit Rollen für die Geradeausfahrt sowie lenkbaren Kassetten zusammen. Die Kassetten stehen in verschiedenen Baugrößen zur Verfügung, womit Traglasten bis zu 120 Tonnen befördert werden können. Unter Berücksichtigung aller Auswahlkriterien setzt SCHOLPP sehr häufig für den Maschinentransport innerhalb einer Halle seine hauseigenen Moppel sowie Fahrwerke eines langjährigen Lieferanten ein.

Fahrwerk-Typen im Überblick

Ufo + Husky: Mit dem Fahrwerkstyp Ufo kann eine Traglast von bis zu 950 Kilogramm in einer Höhe von gerade einmal 45 Millimeter befördert werden, der Typ Husky ist bei einer Traglast von 2,5t auch für Rohfußböden gut geeignet.

Moppel + Rotationsfahrwerke: Wesentlich häufiger als diese zwei Modelle kommen Moppel und Rotationsfahrwerke zum Einsatz. Was die beiden im Wesentlichen unterscheidet, ist ihre Auflageplatte. Bei einem Rotationsfahrwerk ist die Platte aus Stahl, beim Moppel aus elastischem Holz. Das bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich, denn die Holzplatte reagiert besser auf unterschiedliche Lastverteilung.

Robot: Die funkferngesteuerten und selbstfahrenden ROBOT-Transportsysteme können bis zu 40 Tonnen befördern und eignen sich besonders gut für innerbetriebliche Schwerlasttransporte.

PowerAttack: Das PowerAttack-Fahrwerk zeichnet sich durch seinen externen Antrieb nach dem Prinzip „Brechstange“ aus. Was eher nach einer brachialen Vorgehensweise klingt, ist in Wirklichkeit eine innovative Idee zum Bewegen von Lasten mit bis zu 30 Tonnen. Der Antrieb erfolgt mittels eines kraftvollen Industriemotors. Durch seine Kompaktheit und Wendigkeit bietet sich PowerAttack für beengte Einbringsituationen an.

Schaltschrankwagen: Mit einem Schaltschrankwagen können schmale und hohe Bauteile mit einem Gewicht von 2,5 Tonnen bei minimaler Bodenfreiheit transportiert werden.

Wälzwagen: Wälzwagen verwendet SCHOLPP meist, wenn hohe Lasten auf einem Stahlträger bewegt werden sollen.