Ein weiteres Projekt in der Pharmaindustrie wurde abgeschlossen: SCHOLPP Dietzenbach sorgte für den sicheren Transport und die präzise Einbringung einer kompletten Abfüllanlage für Impfstoffe – und ließ sich dabei auch von Wetterkapriolen nicht aus der Ruhe bringen.
Dass Guido Füssel und seine Kollegen sich richtig warm anziehen müssen, ist eine Seltenheit. Beim Transport und der Einbringung einer kompletten pharmazeutischen Abfüllanlage für Injektionsflaschen hatten sie jedoch keine Wahl. Denn im Januar 2022 standen regelmäßig Minusgrade auf dem Thermometer. In Crailsheim holten die SCHOLPP-Mitarbeiter die von der Syntegon Technology GmbH hergestellte und bereits zerlegte Abfüllanlage ab.
Die unterschiedlich großen und schweren Packstücke inklusive Zubehör wurden auf neun Lkw verteilt. Das schwerste Teil wog knapp 9 Tonnen, das Gesamtgewicht betrug über 51 Tonnen. Anschließend begab sich der Konvoi auf die mehr als 420 Kilometer lange Reise nach Dessau-Roßlau, zur Firma IDT Biologika GmbH. Dort wurden die Maschinen- und Anlagenteile schließlich über eine provisorische Dachöffnung via Autokran eingebracht.
Projektmanagement auf den Punkt
Vor der Praxis steht immer die Theorie: Um sich ein exaktes Bild über den Umfang des Auftrages sowie die Einbringungsbedingungen zu verschaffen, nahm der Projektleiter an mehreren Meetings teil und besprach mit Vertretern der beiden beteiligten Unternehmen das Vorgehen. Danach wurden zusammen mit der Syntegon Technology GmbH und der IDT Biologika GmbH ein detaillierter Plan für den Transport erstellt und entsprechende Vorbereitungen für die Baustelle getroffen.
So mussten die Transporte auf die Stunde genau in Dessau ankommen, da keine Zwischenlagerfläche vorhanden war. „Meetings sind für eine gute logistische Planung unerlässlich“, weiß Guido Füssel aus der jahrelangen Tätigkeit in seinem Verantwortungsbereich.
Da die Abfüllanlage für Impfstoffe erst nach der Einbringung in Betrieb genommen wurde, gab es in diesem Fall ausnahmsweise kein Reinraumprotokoll. Doch auch ohne dieses herrschen in der Pharmaindustrie sehr hohe Sicherheitsstandards – und damit kennt sich das SCHOLPP-Team bestens aus: „In der Vergangenheit haben wir bereits mehrfach miteinander gearbeitet und dabei unsere Kompetenzen bei der Montage und Einbringung von sehr empfindlichen technischen Anlagen, die ein sensibles Handling verlangen, eingebracht“, erzählt Guido Füssel. Genau diese Erfahrungen waren auch bei diesem Auftrag wertvoll.
Einbringung in großer Höhe
Für diesen Zweck hatte die IDT Biologika GmbH eine provisorische Dachöffnung eingerichtet, die mit 3 x 8 Metern jedoch nicht wirklich groß war. „Das war ein Husarenritt für alle Beteiligten“, schildert Guido Füssel das minutiöse Vorgehen, bei dem die sehr empfindlichen und hochwertigen Anlagenteile allesamt in einer exakt vorgegebenen Reihenfolge mittels Autokran in luftiger Höhe von 18 Metern über der Dachöffnung schwebten. Da der Kranführer keinerlei Sichtkontakt hatte, wurde er vom Bauleiter auf dem Dach eingewiesen. Das SCHOLPP-Team sorgte zusätzlich mit Führungsseilen dafür, dass sich das jeweilige Maschinen- bzw. Anlagenteil bei der Einbringung in Position blieb.
„Die Platzverhältnisse waren dabei teilweise so eng, dass es bei der kleinsten Bewegung zu einer Berührung und damit zu einer Beschädigung hätte kommen können“, erklärt der erfahrene Projektleiter das langsame und präzise Vorgehen. Innerhalb des Gebäudes wurden beispielsweise die Anlagenteile über zwei Stockwerke bis zur Montagestelle abgesetzt.
Im Pharmawerk selbst hatten die SCHOLPP-Monteure zuvor bereits alle relevanten Vorbereitungen getroffen, um die eingebrachten Komponenten nacheinander zu platzieren und zu montieren. „Besonders eng wurde es, als mehrere Anlagenteile ankamen. Da blieb nicht mehr viel Platz für Fahrmanöver mit den Schwerlastrollen“, blickt Guido Füssel zurück. Aber auch das brachte sein Team nicht aus der Ruhe. Die Oberteile der Anlagenteile wurden mit Kettenzügen angehoben und passgenau auf die Unterteile abgesetzt.
Das Wetter und andere Herausforderungen
Aufgrund Schneefalls und Sturms kam der logistische Ablauf zeitweise ins Stocken, doch das Team von Guido Füssel konnte trotz dieser Wetterkapriolen alle vereinbarten Termine einhalten. Die äußeren Bedingungen waren aber bei weitem nicht die einzige Herausforderung, die es zu bewältigen galt. Einbringungen über das Dach sind grundsätzlich mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad verbunden und nur mit klugem Vorgehen und geschickten Monteurhänden zu bewerkstelligen – nicht zu vergessen die empfindliche Abfüllanlage aus Edelstahl, die an sich schon eine Herausforderung war. Das Team konnte auf diese Bedingungen besonnen und mit Erfahrung reagieren und die Anlagen sicher einbringen.
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