Wenn es um innovative Logistik geht, kennt SCHOLPP keine Grenzen. Ob in Deutschland, Europa oder am anderen Ende der Welt – wann immer Großes bewegt werden soll, ist nicht selten Kai Kretzer involviert. Der 50-Jährige ist bei SCHOLPP vorwiegend für Großprojekte zuständig und dafür, dass Anlagen und Maschinen wie geplant demontiert und auf ihren Weg zum Bestimmungsort gebracht werden.
Am Anfang steht stets die Anfrage des potenziellen Kunden. „Wir bekommen dann oft einen sehr dicken Packen Papier zugesendet, in dem die gewünschten Leistungsumfänge stehen und die Produktion am aktuellen und am neuen Standort beschrieben wird“, schildert Kai Kretzer das übliche Vorgehen.
Ein Gefühl für die Anlage
Was danach kommt, ist durch kein Briefing zu ersetzen: die Besichtigung vor Ort. Hier kann Kai Kretzer einen Blick auf die Maschinen werfen, hier bekommt er ein Gefühl für die Anlage und den Produktionsprozess. Kurz gesagt: Er macht sich ein erstes Bild von der Komplexität der Produktionsstätte.
Nach der Besichtigung beginnt er mit der Konzeption und Kalkulation. Im Kopf geht er den Auftrag durch. Dabei weiß er aus Erfahrung, welcher Aufwand technisch und personell notwendig sein wird. „Ich habe ein Zeit- und Mengengerüst im Kopf, das ich in die Kalkulation übertrage. Ich zerlege die Maschinen, das Förderband, den Greifer, den Schutzzaun jeweils in Gedanken in ihre Komponenten, überlege, wie viele Monteure und Elektriker ich brauche und wie lange das Projekt von A bis Z dauern wird. Am Ende habe ich dann ein zuverlässiges Zahlengerüst“, fasst er zusammen.
Die Kunst des Zeitfensters
Die Kunst liegt darin, den Zeitraum zwischen der Demontage bis zum Moment, an dem die Anlage wieder am Netz ist, so klein wie möglich zu halten. Das haben die großen Projekte mit den kleinen gemeinsam. Aber es gibt natürlich auch allerhand Unterschiede. So ist die Zwischenlagerung von Komponenten bei kleineren Projekten meist keine große Herausforderung. Bei Großprojekten dagegen bestehen die Anlagen aus sehr viel mehr Teilen. Hier müssen eigens Logistikflächen für die Zwischenlagerung zur Verfügung gestellt werden, damit alle Beteiligten den Überblick behalten.
Zuvor gilt es bei weltweiten Transporten, die Tauglichkeit der Verpackung sicherzustellen, Containerstaupläne anzufertigen und die jeweiligen Transportunternehmen mit allen relevanten Daten zu versorgen. Dabei muss einiges bedacht werden. Denn: Die Anfragen der Kunden werden immer komplexer. „Früher war nur die Maschine der Verlagerungsgegenstand, heute geht es meist um gesamtheitliche Projekte, bei denen Elektronik und Isolation bedacht sowie verschiedene Maschinenhersteller ins Boot geholt werden müssen, um am Ende eine schlüsselfertige Produktion zu gewährleisten“, erläutert Kai Kretzer.
Erfahrung aus drei Berufen
Bei der Vielfalt seiner Aufgaben hilft dem 50-Jährigen auch sein beruflicher Hintergrund. Nach der Schule lernte er Werkzeugmacher und ging danach zur Elektroinstallationsfirma seines Vaters, wo er eine weitere Ausbildung als Elektriker abschloss. Später schulte er zum IT-Kaufmann um und eignete sich dabei wertvolles Wissen über Computersysteme an. Seine Fähigkeiten bringt er seit mittlerweile 15 Jahren bei SCHOLPP ein. Angefangen hat er als Projektleiter für regionale Montagen und sammelte bei kleineren Projekten in der Tagesmontage und der Verlagerung innerhalb von Produktionsstätten wertvolle Erfahrungen.
Bei all dem bewies er Organisationstalent, sodass er schon nach zwei Jahren die Verantwortung für Großprojekte übernahm. Großprojekte sind bei SCHOLPP Projekte mit einem Volumen von bis zu zwölf Millionen Euro, die mindestens drei Monate dauern und oft mehr als 40 Monteure und Elektriker involvieren.
Aktuell verantwortet Kretzer vier davon – darunter eine Kerzenproduktionsanlage, die von Holland nach Polen verlagert wird, und eine Coating-Anlage, die nach ihrem Transport von Deutschland nach Vietnam dafür eingesetzt wird, verschiedenste Oberflächen mit speziellen Schutzschichten zu versehen. Kai Kretzer selbst ist nur dann persönlich vor Ort, wenn es dringend notwendig ist. Normalerweise agieren die Projektkoordinatoren und Montageleiter, die den Transport und die Inbetriebnahme der Anlage begleiten, als operative Schnittstelle zwischen Gesamtprojektleitung und dem Kunden. Kai Kretzer tut in Deutschland unterdessen das, was er am besten kann: Er managt herausfordernde Großprojekte überall auf der Welt.
Hinterlasse einen Kommentar