SCHOLPP hat den Umzug für die Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH (ifw Jena) realisiert. Dieser beinhaltete unter anderem den Transport tonnenschwerer Prüfanlagen und empfindlicher Lasermaschinen.

Jeder Umzug eines Instituts ist anders. Das weiß niemand besser als die SCHOLPP GmbH, die in ihrer Historie schon unzählige spannende Projekte in diesem Bereich übernommen hat. Im Herbst 2020 kam ein weiteres hinzu: Die Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH in Jena zog aus dem Stadtzentrum in ein Gewerbegebiet etwas außerhalb.

Obwohl zwischen dem alten und dem neuen Standort keine sechs Kilometer liegen, war der Auftrag äußerst anspruchsvoll. „Eine Herausforderung bei der Arbeit für Institute stellen immer deren einzigartige Maschinen und Anlagen dar, für die wir in der Regel individuelle Transportlösungen finden müssen“, erklärt Christian Pohlmann, der das Projekt für SCHOLPP begleitete. „Beim ifw Jena kam außerdem hinzu, dass beim Abbau der Maschinen parallel noch Forschungsaktivitäten stattfanden.“ Aber auch mit solchen Besonderheiten hat SCHOLPP bereits Erfahrungen gesammelt, unter anderem beim Umzug des Fraunhofer-Instituts innerhalb von Chemnitz.

Zwischen 20 Kilogramm und acht Tonnen

Bevor mit der Erstellung des Umzugsplans begonnen werden konnte, verschaffte sich SCHOLPP einen detaillierten Überblick über sämtliche Anlagen und Maschinen. Im nächsten Schritt machten sich die Verantwortlichen mit den örtlichen und räumlichen Begebenheiten an den beiden Standorten vertraut. Im Falle des ifw Jena bedeutete das den Transport von tonnenschweren Prüfanlagen und empfindlichen Lasermaschinen sowie von Messtischen, Granitplatten, 3D-Printern, Mikroskopen, Härteöfen und Röntgeninspektionsanlagen.

„Von 20 Kilogramm bis acht Tonnen, also von klein bis groß, war alles dabei“, fasst Christian Pohlmann den Auftragsumfang zusammen. Darüber hinaus musste das gesamte Institutsmobiliar mit einem Ladevolumen von circa 1.800 Kubikmetern transportiert werden. SCHOLPP übernahm als Generalunternehmer Auf- und Abbau sowie den Transport der Maschinen und beauftragte eine Möbelspedition für sämtliches Büroequipment wie Schränke, Tische und Aktenordner.

Nach einem knappen Jahr hatte SCHOLPP den Umzugsplan schließlich finalisiert. Dafür war nicht nur die Kommunikation mit dem ifw Jena wichtig, sondern auch der Austausch mit den verantwortlichen Gewerken und den Herstellern der Maschinen und Anlagen. „Wir sind hierbei auf die Unterstützung Externer angewiesen“, betont Christian Pohlmann. Wenn beispielsweise eine Maschine noch nicht für den Transport bereitsteht oder am neuen Standort Medienanschlüsse fehlen, kann das zu Zeitverschiebungen führen.

„Mit einer pragmatischen Denkweise und einem strategischen Vorgehen möchten wir genau das vermeiden“, so Pohlmann. Dass mit dem Abbau der Maschinen und Anlagen am alten Standort zu einem Zeitpunkt begonnen werden musste, an dem Forschungsaktivitäten im Bereich Fertigungs- und Werkstofftechnik noch in ihren finalen Zügen waren, machte es wesentlich schwerer, die ideale Reihenfolge der Abläufe festzulegen.

Umzug innerhalb von Jena

Bei jedem Umzug stellt SCHOLPP Werkzeug sowie standardmäßiges Hebe- und Schwerlast-Equipment zur Verfügung, das dauerhaft auf der Baustelle einsatzbereit ist. Hier waren das unter anderem zwei Montagecontainer, Hebekissen, Gabelstapler mit einer Hubleistung von bis zu zwölf Tonnen, ein 60-Tonnen-Autokran und ein Jumbo-Lkw für die Maschinentransporte. Beim Abbau empfindlicher Maschinen war darüber hinaus der Einsatz von Reinraum-Equipment notwendig. Zwei Montageleiter, vier Mechaniker, zwei Elektriker und acht Möbelwerker waren ständig vor Ort. Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, setzte SCHOLPP auf eigens angefertigte Maschinentransport- und Absetzböcke. „Wir entwickeln bei vielen Aufträgen Sonderlösungen“, erklärt Pohlmann.

Der Abbau einer Anlage am alten und ihr Aufbau am neuen Standort erfolgen in der Regel am gleichen bzw. spätestens am Folgetag. Besonders wichtig ist dies bei Anlagen und Maschinen, für welche Sondertechnik benötigt wird. „Spezielle Stapler oder Luftkissen stehen immer nur für einen bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung, da diese Geräte kostenintensiv sind und deshalb Leerlauf- oder Wartezeiten zu Lasten des Kunden gehen würden – was wir möglichst vermeiden wollen“, betont Christian Pohlmann und fügt hinzu: „Aus diesem Grund besprechen wir zuvor mit den Herstellern, wann Anlagen spätestens transportbereit sein müssen.“ Da der Umzug während des laufenden Betriebes stattfand, stimmte sich das Team von SCHOLPP täglich mit dem Auftraggeber ab.

Höhepunkt: UKP hoch 5

Absolutes Highlight war die Einbringung der Ultrakurzpuls-Laseranlage in das erste Obergeschoss in einer Höhe von mehr als fünf Metern. Ein Stapler hievte die 5,5 Tonnen spektakulär nach oben und manövrierte die hochempfindliche Anlage erfolgreich an ihren Bestimmungsort. „Da das alles andere als eine Standardhöhe darstellt und um mögliche Risiken einzugrenzen, haben wir im Vorfeld einen erfolgreichen Probehub durchgeführt“, sagt Christian Pohlmann, der sich mit dem Ablauf dieses Umzugs zufrieden zeigte. „Wenn Theorie und Praxis übereinstimmen, ist alles wunderbar. Treten hingegen kleinere Komplikationen auf, muss man situativ und unaufgeregt reagieren.“

Beim Umzug der Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH ging jedoch alles reibungslos über die Bühne und der Einzug konnte pünktlich gefeiert werden.