Zum erfolgreichen Management eines Fuhrparks gehört weit mehr als dafür zu sorgen, dass die Tanks voll sind und die Fahrzeuge pünktlich zu ihrem Bestimmungsort gelangen. Vielmehr steht die ganzheitliche Betrachtung eines Fahrzeugs im Mittelpunkt. Rechtlich. Technisch. Ökologisch. Monetär. Wie das geht, zeigt das Fuhrparkmanagement von SCHOLPP.

Wenn Dietmar Köcher sein Büro schnellstens verlassen und dabei alle wichtigen Unterlagen des SCHOLPP-Fuhrparks mitnehmen müsste, würde er keine fünf Minuten dafür brauchen. Das persönliche Hab und Gut und den Ordner mit den Fahrzeugbriefen – das wäre alles. „Alle anderen Daten haben wir längst digitalisiert“, erklärt der Leiter des Einkaufs und Fuhrparks bei SCHOLPP. „Bei den aktuell fast ca. 300 verschiedenen Fahrzeugen hätten wir sonst eine Papierwand mit zehn Meter langen Ordnern in drei Meter hohen Schränken.“

Stattdessen garantiert eine Software für Fuhrparkmanagement den ganzheitlichen Überblick. Vor 20 Jahren besaß SCHOLPP nur wenige Fahrzeuge, deren Management man händisch regeln konnte, und rechtliche Aspekte spielten damals teilweise eine eher untergeordnete Rolle. Heute dagegen gilt es, mit Hilfe des digitalen Managements etwa die Halterhaftung, regelmäßige Führerscheinkontrollen, Sicherheitsprüfungen der Fahrzeuge, Gesetzgebung in der Fahrzeugtechnik, TÜV, UVV und Auflagen für gewerbliche Fahrzeuge im Blick zu behalten. Und natürlich die Technik.

Die rote Flotte

Damit ca. 300 Fahrzeuge vom Pkw, über den Transporter und Lkw bis zum Anhänger technisch einwandfrei funktionieren, spielt deren regelmäßige Wartung eine zentrale Rolle. Bei Leasingfahrzeugen wird diese durch das Wartungsmodul des Leasingpartners gewährleistet. Die Fahrzeuge der roten SCHOLPP-Flotte dagegen gehören dem Unternehmen selbst.

Damit sie immer einsatzbereit sind und die Fahrzeuge zuverlässig von einer der Niederlassungen auf die Baustellen gelangen, arbeitet SCHOLPP mit freien und Vertragswerkstätten zusammen. An einzelnen Standorten werden kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten wie Ölwechsel oder Klimaanlagencheck durch das Team vor Ort ausgeführt. Das bringt nicht nur Sicherheit in die wöchentliche baustellenbezogene Fahrzeugplanung, sondern erhöht auch die Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Dietmar Köcher erklärt: „Wir prüfen sogar, ob wir an bestimmten Standorten weitere Arbeiten an unseren roten Fahrzeugen in Zukunft selbst vornehmen.“ Mit zwei Kfz-Meistern und erfahrenen Kfz-Mechanikern an mehreren Standorten ist das zum Teil schon gelebte Praxis.

An welcher Niederlassung SCHOLPP künftig diese Arbeiten zusätzlich übernimmt, hängt auch davon ab, welche Struktur und Expertise vor Ort jeweils vorhanden sind. Denn die Fahrzeugausstattung folgt immer dem Profil der Niederlassung. Es gibt Standorte mit vielen Managementfahrzeugen ganz ohne Lkw, Standorte mit Schwerpunkt in der Regionalmontage oder solche mit Schwerpunkt im Bereich Print & Pack, die alle sehr individuelle Anforderungen an den Fuhrpark haben. Für sie entscheiden Köcher, ein Mitarbeiter in der Zentrale und zwei Fuhrparkverantwortliche vor Ort, welche Fahrzeuge ausgetauscht und ersetzt werden müssen. Wichtige Kriterien sind hier der Allgemeinzustand, das Alter, der Kilometerstand und bei Neuanschaffungen ökonomische und ökologische Aspekte.

Der ökologische Fußabdruck wird wichtiger

Während früher kein Gedanke an steigende Kraftstoffkosten verschwendet wurde, spielt der Kraftstoffverbrauch heute eine zentrale Rolle. Köcher stellt klar: „Wir haben heute kaum noch Fahrzeuge mit inakzeptablem Verbrauch und veralteter Technik, und wir vermeiden natürlich unnötige Fahrten.“ Damit spart SCHOLPP nicht nur Kosten, sondern tut auch etwas für den ökologischen Fußabdruck. Vor einigen Jahren war es noch normal, 250 Kilometer zu einem Meeting zu fahren. Heute gibt es häufiger Video-Calls. Das senkt neben den Kosten auch die Unfallgefahr und die Fahrzeuge sind zugleich länger einsetzbar.

Ein weiterer Schritt auf diesem Weg könnte die Verwendung von Fahrzeugen mit E-Antrieb sein. „Dafür sind wir grundsätzlich natürlich offen“, sagt der Leiter des Einkaufs und Fuhrparks. „Derzeit kommen reine Elektrofahrzeuge oder Plug-in-Hybride aber nur für Mitarbeiter in Betracht, die regelmäßig planbare Strecken zurücklegen.“ Bei Monteuren, die heute nicht wissen, zu welcher Baustelle sie mit ihrem Transporter oder einem sieben-achsigen Lkw sie morgen fahren, sind Verbrenner einstweilen noch das Mittel der Wahl. Gleichwohl ist Dietmar Köcher davon überzeugt, dass sich Reichweite und Wirtschaftlichkeit auf absehbare Zeit auch bei Elektrofahrzeugen lohnen werden. „Und dann“, so Köcher, „sind wir natürlich auch da ganz vorne mit dabei.“