Bei der Industriemontage sind Erfahrung und Wachsamkeit wichtige Komponenten, um Mensch und Maschine zu schützen. SCHOLPP unterrichtet daher Sicherheitsmanagement unter anderem an der eigenen SCHOLPP Akademie.
Bei YouTube sind Fail-Videos äußerst beliebt. Sie zeigen Menschen, denen im Alltag oder bei der Arbeit etwas Unerwartetes passiert – manchmal mit leicht schmerzhaftem Ausgang, aber immer im Rahmen und doch irgendwie witzig. Wenn bei der Industriemontage allerdings ein kleiner Fehler im Bereich Arbeitssicherheit passiert, lacht keiner mehr. Selbst leichte Maschinen können in einem unachtsamen Moment schnell einen Menschen verletzen oder selbst Schaden nehmen.
Deshalb legt SCHOLPP auf das Thema Sicherheitsmanagement zum Schutz seiner Mitarbeiter so viel Wert wie sonst nur der Secret Service auf den Personenschutz des US-Präsidenten. Das könnte man zumindest glauben, wenn man den Aufwand betrachtet, den SCHOLPP rund um das Thema Arbeitssicherheit betreibt. „Beim Sicherheitsmanagement unterscheiden wir zwischen regelmäßigen Unterweisungen für alle Mitarbeiter und dem individuellen Sicherheitsverhalten auf einer aktuellen Baustelle“, erklärt Hartmut Kleinfeldt, leitender Sicherheitsingenieur beim Unternehmen für Industriemontage.
SCHOLPP Akademie: Sicherheit auf dem Lehrplan
Ob neuer oder gestandener Mitarbeiter: Jeder muss jährlich die Schulbank drücken und alle Aspekte des aktuellen Sicherheitsmanagements lernen. Die Themen sind dabei vielfältig: die Zugehörigkeit zu Berufsgenossenschaften, das korrekte Verhalten bei kleineren Verletzungen und größeren Arbeitsunfällen, die korrekte Benutzung unseres Equipments oder die realistische Beurteilung von potenziellen Gefährdungen.
Wichtig ist auch das richtige Verhalten auf der Baustelle mit all den Rechten und Pflichten, die auf einen Mitarbeitenden warten. „Die Einhaltung der Schweigepflicht, umfangreiche Vorgaben rund um den Brandschutz und unsere strengen Vorgaben beim Qualitätsmanagement sind Sicherheitsthemen, die wir vermitteln – und sogar die Festlegung und Einhaltung von Pausenzeiten, um Übermüdung und damit Fehlern vorzubeugen“, so Hartmut Kleinfeldt.
SCHOLPP ist zudem als Fachbetrieb nach Wasserhaushaltsgesetz zertifiziert und damit befugt, an Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen tätig zu werden. Dazu zählen unter anderem Hydrauliköl, Heizöl, Säuren oder Laugen, die Luft, Boden oder Wasser verschmutzen können. Die Maßnahmen und Technologien, die dabei eingesetzt werden, sind deshalb ebenfalls Teil der SCHOLPP-Sicherheitsschulungen.
Sicherer Einsatz mit Equipment
Bis dahin haben Mitarbeiter zwar bereits viel Theorie gelernt, müssen ihr Sicherheitswissen jedoch auch ganz praktisch an einem Gerät oder mit der speziellen Montageausrüstung schulen. „Es ist entscheidend, dass unsere Mitarbeiter unsere Geräte sicherheitsgerecht bedienen können. Deshalb machen sie den Führerschein für Klassiker wie Gabelstapler, Hallenkran, Hubarbeitsbühne und üben immer wieder mit Handwerkszeug wie Fallschutzgurten, Kettenzügen oder Handhebelratschzügen“, erklärt der erfahrene Sicherheitsingenieur.
Ein gesetzlich vorgeschriebener Führerschein für eine Hebebühne, die einfach nur nach oben und unten fährt? Klingt übertrieben, doch aus Sicht von Hartmut Kleinfeldt ist dies absolut gerechtfertigt. „Einem Mitarbeiter muss bewusst sein, wie er mit Lasten auf dem Fahrzeug umzugehen hat. Denn die Gefahr, dass das Gerät stürzt und man selbst dabei herausfällt, ist größer, als man glauben möchte.“
Wiederholung ist eine wichtige Form des Lernens. Deshalb müssen bei SCHOLPP alle Mitarbeiter jedes Jahr ihr Wissen rund um Sicherheit und neue gesetzliche Regelungen auffrischen. Staplerfahrer beispielsweise werden mantraartig an viele Vorkehrungen erinnert: „Nicht vom Gefährt abspringen, die Last ordentlich sichern, bodennah mit Gabeln fahren und vieles mehr – manche Dinge kann man einfach nicht oft genug sagen.“
Besonderheiten auf der Baustelle
So weit zu den Basics der Sicherheit in der Industriemontage. Doch jede Baustelle besitzt ihre Besonderheiten, und manche Mitarbeiter von SCHOLPP arbeiten täglich auf einer anderen Baustelle. Deshalb werden alle Anpacker vor Ort von Hartmut Kleinfeldt persönlich, vom SCHOLPP-Projektleiter oder manchmal auch vom Kunden selbst in die Spezifika des Projekts eingewiesen. Wo verlaufen kritische Leitungen? Auf welchen Höhen wird mit welcher Schutzausrüstung gearbeitet? Wie sehen die Arbeitsschritte genau aus? Mit welchen Stoffen, Maschinen und Anlagen hat man es zu tun? „Bei der Herstellung von Photovoltaikanlagen wird beispielsweise mit Flusssäure gearbeitet. Wenn man davon nur wenige Spritzer auf die Hand bekommt, muss man sie sofort behandeln – oder man stirbt,“ so Hartmut Kleinfeldt.
Die Dringlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen wird in diesem Fall besonders nachvollziehbar – und damit auch die Motivation von Bernd Schröder, die ihn bei seiner Arbeit antreibt. „Ich sage immer jedem: Ein Projekt ist nicht gut gelaufen, wenn man an einem Tag alles oder sogar mehr geschafft hat, als man wollte – sondern wenn wir alle gesund nach Hause gehen. Geschädigte Gesundheit kann niemand bezahlen. Was weg ist, ist weg.“
Sicherheit auch ein Kundenthema
Doch natürlich sei immer auch das Projekt wichtig. „Wir möchten unser Sicherheitsmanagement so umsetzen, dass wir unseren Kunden eine sichere, qualitative und termingerechte Arbeit anbieten können.“ Denn am Ende profitiert auch ein Auftraggeber von den Anstrengungen für mehr Sicherheit. Schließlich steht bei großen Unfällen immer auch der Kunde im Fokus der Medien. „Wenn im schlimmsten Fall ein Mitarbeiter vom hohen Kran stürzt, heißt es nicht: Bei der Firma XY gab es einen Toten – sondern beim Auftraggeber.“, so Hartmut Kleinfeldt.
Dies ist ein Schaden, den ein Unternehmen über Jahre nicht mehr los wird. Gerade größere Kunden von SCHOLPP fordern daher vor Auftragserteilung längst diverse Konzepte ein: eine Gefährdungsbeurteilung, ein Maßnahmenkonzept, ein Pandemiekonzept, ein Abbruchkonzept für den Rückbau sowie die Berechtigungsscheine aller beteiligten Mitarbeiter für die eingesetzten Fahrzeuge. Den Fachmann Hartmut Kleinfeldt freut’s – aber er relativiert ein wenig: „100 Prozent Sicherheit wird es nie geben. Aber 99,5 Prozent sind möglich.“
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